Diese Tagung ist eine Kooperation zwischen der Bundesvereingung Lebenshilfe e.V. und der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft zur Förderung der Forschung für Menschen mit geistiger Behinderung e.V. (DIFGB)
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Bitte melden Sie sich für diese Tagung direkt auf der Seite der DIFGB an.
Das Feld der Rehabilitationstechnologie entwickelt sich rasant. Insbesondere in den vergangenen 30 Jahren ist es zu einer beschleunigten Entwicklung und Ausdifferenzierung technischer Angebote gekommen. Die große Bedeutung von Technik zeigt sich auch in der Gesetzgebung, die die Bereitstellung von Hilfsmitteln reguliert. Diesen wird eine tragende Rolle für Rehabilitation, Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderung zugesprochen. Pointiert gesagt gilt Technik als Garant für die Verwirklichung von Teilhabe. Sie gilt als Hilfsmittel, das ausgleichend, ergänzend, unterstützend behindernde Situationen überwinden helfen soll.
Die Anwendungsgebiete sind überaus vielfältig: Technik umfasst Hör-, Seh- und Lesehilfen, ein ausdifferenziertes Arsenal an Kommunikationshilfen, die Bereitstellung von Prothesen aller Art (vom CI bis zu High-Tech-Bein- und Handprothesen), technischen Hilfen für die Pflege, die Gestaltung barrierefreier Räume und (zunehmend digitaler) technischer Infrastrukturen, digitale Orientierungssysteme, die Erprobung und Anwendung sanfter Überwachungstechnologien und anderes mehr. Und für die Zukunft gibt es hochtrabende Visionen einer durchtechnologisierten Welt, in der menschliche Angelegenheiten durch künstliche Intelligenz gesteuert werden, Pflegeleistungen an Roboter abgegeben werden können und schlussendlich die Verletzbarkeit und Endlichkeit des menschlichen Lebens durch technische Hilfsmittel aller Art weitgehend überwunden werden sollen.
Bei genauerem Hinsehen zeigt sich aber auch, dass die Vorstellung zu kurz greift, Technik nur als positiv konnotiertes Hilfsmittel zur Kompensation fehlender Funktionen, als Überbrückung von Barrieren oder als technische Lösung vordefinierter Probleme zu begreifen. Denn Technik erzeugt mitunter ungewollte, unabsehbare oder unerwartete Effekte und kann sogar ihrerseits behindernde Wirkungen entfalten. Technik ist kein Allheilmittel.
In der Forschung im Kontext von geistiger Behinderung und Technik gibt es bisher unterschiedliche Ansätze und Schwerpunkte. Am weitesten Entwickelt ist sicherlich das Feld der unterstützten Kommunikation. Bei diesen Forschungen dominiert eindeutig die Anwendungsorientierung. Eine systematische und grundlagentheoretische Reflexion des Verhältnisses von Behinderung und Technik ist bisher nur von Robert Stöhr (2023) vorgelegt worden.
Bei unserer Jahrestagung wird es darum gehen, mit dem Fokus auf Kommunikation, Wissen und Orientierung das komplexe und vielgestaltige Themenfeld von der Grundlagenreflexion über praktische Anwendungen bis hin zur kritischen Evaluation in den Blick zu nehmen.
14:00 – 14:30
Ankommen mit Begrüßungskaffee
14:30 – 15:00
Begrüßung (DIFGB-Vorstand) und Einführung (Prof. Dr. Markus Dederich)
15:15 – 16:00
Dr. Robert Stöhr: Ein technikphilosophischer Blick auf (digitale) Technologien für Menschen mit Behinderung
16:00 – 16:30 Pause
16:30 – 17:30
Prof. Dr. Peter Zentel: Formen und Anwendungsbereiche digitaler Technologien für Menschen mit geistiger Behinderung
17:30 – 18:30
Impulse aus der Forschung: Teaser (2 Minutes/2 Slides) & Posterrundgang (themenoffen)
ab 18:30 Gemeinsames Abendessen
09:00 – 09:15
Ankommen & Kaffee
09:15 – 10:00
Prof.in Dr.in Sophia Falkenstörfer: PadiT: Plattform für digitale Teilhabe
10:00 – 10:45
Meike Engelhardt: Assistive Technologen in der Interaktion mit unvertrauten Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung - die Perspektive des Umfelds
10:45 – 11:15 Pause
11:15 – 12:00
Prof.in Dr.in Gudrun Dobslaw & Udo Seelmeyer: Projekt Paganini - Mobilität und Orientierung im Sozialraum
12:00 – 13:00 Mittagsimbiss
13:00 – 13:45
Prof.in Dr.in Liane Bächler: Assistive Technologien und Teilhabe
13:45 – 14:30
Prof.in Dr.in Melissa Henne: Ethische Aspekte der Digitalisierung und Begleitung von Menschen mit Behinderung
14:30 Abschluss
- Ende der Tagung -
Das Seminar ist eine Kooperation zwischen der Bundesvereingung Lebenshilfe e.V. und der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft zur Förderung der Forschung für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.
Bitte melden Sie sich für dieses Seminar direkt auf der Seite der DIFGB an.
Prof. Dr. Markus Dederich (Professur für Allgemeine Heilpädagogik, Universität zu Köln)
Berlin
Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. Hermann-Blankenstein-Straße 30 10249 Berlin
240265