Der Emotionale Entwicklungsansatz als Schlüssel zum Verständnis von (herausfordernden) Verhaltensweisen bei Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung

Mit welcher Haltung kann man Menschen mit intellektueller Einschränkung begegnen, die sich wenig selbst regulieren können? Die sich in einer Gruppe herausfordernd verhalten?
Welche Wechselwirkung gibt es zwischen pädagogischen Angeboten und der Bedürfnislage von Klient*innen?

In dieser Einführungsveranstaltung werden die frühen emotionalen Entwicklungsphasen und ihre mögliche Bedeutung für den aktuellen Unterstützungsbedarf zentrales Thema sein.
Das wissenschaftlich untermauerte diagnostische Verfahren der Skala der Emotionalen Entwicklung – Diagnostik (SEED-2 nach Anton Došen) hilft dabei, die emotionale Bedürfnislage von Menschen besser einschätzen zu können und neue Perspektiven für die eigene Haltung und für einen pädagogischen oder therapeutischen Umgang zu entwickeln.

Die Fähigkeit, den Schwerpunkt emotionaler Bedürfnislagen zu erkennen und die Beziehungsgestaltung in der Begleitung darauf auszurichten, bietet die Chance, das Verhalten besser zu verstehen und - falls nötig - durch individuell abgestimmte pädagogisch-therapeutische Maßnahmen auch zu verändern.

Am ersten Tag des Seminars werden Grundkenntnisse zum emotionalen Entwicklungsansatz anhand des 5-Phasen-Modells von Anton Došen (erweitert auf 6-Phasen) vermittelt.
Aufbauend auf den Kenntnissen des Vortages steht der diagnostische Interviewleitfaden der SEED-2 im Mittelpunkt des 2. Tages. 

Es werden anhand von Fallbeispielen der Teilnehmenden exemplarisch SEED-2 Erhebungen erarbeitet und erste konkrete pädagogische Interventionen aufgezeigt.